Samstag, 24. November 2012

NACHTRAG

September, 2012

Ich sitze im Flieger nach Hause, die Tränen laufen.
Ein Sturzbach voller Schmerz - weine um die verlorene Zukunft, die gescheiterte Existenz, um den besten Freund.
Wie immer kommt es schlagartig.
Ich hoffe, dieser Neuanfang und sei er noch so kurz, in einer fremden, großen Stadt wird mir Frieden schenken.
Gewissheit.
Meine Schuld und Fehler endlich eingestehen,
es besser machen und in die ungewisse Zukunft schauen.
Mir einfach helfen.
Ich wünsche es mir und dir ebenso.
Ich lehne mich zurück, wehre mich nicht - es fühlt sich reinigend an.


November, 2012. Berlin

Die letzte Nacht in Berlin, krönender Abschluss.
Ich werde mittags wach, frage "Ey, welches Jahr haben wir?"
- "Was fragst du mich? Ich weiß nichtmals mehr meinen Namen."
Ich muss lachen, Hangover grinst zurück und winkt.

Die Zeit in Berlin ist um.
Alles erlebte zu erzählen, grenzt an dem Unmöglichen.
Sie verging wie im Flug und an viele Tage, Nächte erinner ich mich nur schemenhaft.

Durchgetränkt von Alkohol, totgefeierte Körper und Augenringe.
Lachen. Löffeln und gelöffelt werden. Wohlfühlen. Enge Freundschaften schließen und Geheimnisse anvertrauen. Überraschungen. Pläne aushecken. sich über schlechte Menschen aufregen. Marshmallows mit Kakao trinken. Ohrwürmer. Cocktails gemixxt bekommen und schmerzlich herrausfinden müssen, dass ich nie mehr allein Cocktails mixxen sollte(haha). stundenlanges Reden. von Exfreundinnen ohne Grund gehasst werden. viel neues lernen. immer und immer wieder lachen. vermissen. frei sein. Neuanfang. Konzerte. Gästeliste. Wiedersehen. tolle, neue Menschen kennenlernen. Fehler einsehen. Besuch bekommen.

Ich bin vielen Personen sehr sehr dankbar, für ihre ganze Hilfe, Zeit, Unterstützung und alles, was ich wirklich schätze.

Bald, das steht fest, bin ich wieder da, vielleicht sogar für länger.
Ich werde Berlin und meine Lieben dort sehr vermissen.


November, 2012. Zuhause

Es ist sechs Uhr früh, ich stehe am Bahnhof.
Es ist wieder da.
Wieder beschleicht mich dieses Gefühl.
Nicht mehr hierher zu passen.
Nicht mehr hierher zu gehören.
Als wäre ich kein Teil mehr davon.
Ich schau mich um.
Der Wind bläst mir meine Haare ins Gesicht.
Ein ICE fährt vorbei und mir fehlt plötzlich die Luft zum Atmen.
Alles hier ist so vertraut.
Vertraut und vollgesogen von Erinnerungen.
von einer schönen Zeit.
einer Zeit, die verblasst und sich doch so greifbar anfühlt.

Denke über alles nach.
..über all die Selbstlügen, all die Fehler, all die zerplatzten Träume und gerate ins Schwanken.
Wann hört das endlich auf...

Der Wunsch, die Koffer zu packen und alles hinter mir zu lassen, verstärkt sich.









1 Kommentar:

  1. Oh man ich kann das so gut nachvollziehen...Warum packst du nicht einfach deine Koffer und gehst? Was hält dich denn da?

    LG, Anna

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